Um eine Landschaft schützen zu können, müssen genaue Kenntnisse über ihre Ausstattung vorliegen. Die schützenswerten Lebensräume (Biotope) mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt müssen möglichst genau bekannt sein, um effektiven Naturschutz betreiben zu können.
Als die Stadt Bad Wildungen sich Anfang 1989 entschied einen Landschaftsplan zu erstellen, wurde zeitgleich eine Biotopkartierung für die offene Landschaft und den Siedlungsbereich an eine „Arbeitsgemeinschaft Biotopkartierung
Bad Wildungen“ an der Universität Hannover vergeben. Zum Gelingen dieser Biotopkartierung trug der NABU Bad Wildungen wesentlich bei (F. Emde, W. Becker, A. Frede, B. Hannover, W. Lübcke, H. Mai, Ch. Rettert), indem er 210 besonders schützenswerte Biotope mit der seltenen Tier- und Pflanzenwelt beschrieb. Die endgültige Biotopkartierung von 1990 umfasste dann 125 Biotope der offenen Landschaft.
Im Jahr 1993 wurde dann die Hessische Biotopkartierung (HB) von Biologen im Gebiet der Stadt Bad Wildungen durchgeführt.
Als dann im Jahr 2003 die Aufstellung eines neuen Landschaftsplans für Bad Wildungen beschlossen wurde, hat sich der NABU wiederum zu einer wesentlichen Vorarbeit bereit erklärt. Es wurde in den Jahren 2003-04 eine umfangreiche Waldbiotopkartierung durch den NABU durchgeführt, in der 682 schützenswerte Waldbiotope genau beschrieben, und das Arteninventar erfasst wurde.
Diese Biotopkartierungen sind nicht starr angelegt, sondern werden bis heute kontinuierlich fortgeschrieben, um jederzeit umfangreiches Datenmaterial zur Verfügung zu haben. So wurden z.B. das Naturschutzgebiet Bilstein und mehrere flächenhafte Naturdenkmale aufgrund von Gutachten des NABU unter Schutz gestellt und auch in das Naturschutzgroßprojekt Kellerwald sind die Daten eingeflossen.
Beispiel eines Datenblattes
der Biotopkartierung Bad Wildungen