Insekt des Jahres 2013

Gebänderte Flussköcherfliege

Foto: Brigitta Eiseler
Gebänderte Flussköcherfliege

Die Gebänderte Flussköcherfliege (Rhyacophila fasciata) hat einen irreführenden deutschen Namen, denn sie kommt nicht in Flüssen, sondern hauptsächlich in den Oberläufen der schnellfließenden Bergbäche vor (Epirhithral).

Sie lebt nur in sauberen, organisch nicht oder wenig belasteten Bächen mit Gewässergüte-

klasse I und I-II.

Foto: Wilfried Wichard
Nachschieberkralle

Im Gegensatz zu den meisten Köcherfliegen leben die Larven der Gebänderten Flussköcherfliege nicht im Köcher, sondern als freilebende Räuber im Wasser. Hier verbringen sie auch die meiste Zeit ihres einjährigen Lebens. Um in den schnell fließenden Gewässern nicht fortgerissen zu werden, besitzen die Larven am Ende des Hinterleibs Haken, mit denen sie sich am Untergrund festkrallen können.

Foto: Brigitta Eiseler
Larve - Gebänderte Flussköcherfliege

Außerdem ziehen die Larven aus einer Spinndrüse vorne an den Mundwerkzeugen einen Sicherheitsfaden, mit dem sie sich auf stabilen Steinen festkleben können. Die Larven durchlaufen fünf Larvenstadien und sind im Frühjahr verpuppungsreif. Für die Verpuppung fertigen die Larven aus bis zu zehn Millimeter großen Steinchen auf einem großen Stein eine ovale Kuppel von ca. 2 x 3 cm an, aus der nach ca. 14 Tagen die fertige Köcherfliege schlüpft.

 

Im Gebiet der Stadt Bad Wildungen wurde die Gebänderte Flussköcherfliege bisher am Wesebach in der Nähe von Frebershausen gefunden, ist aber auch noch an weiteren Mittelgebirgsbächen des Kellerwaldes zu erwarten.